Humanismus und Feminismus, zwei Strömungen, die oft miteinander verglichen und oft gegenübergestellt werden. Häufig wird Menschen, die sich als Feminist:innen bezeichnen vorgeworfen, dass sie sich nicht für die Gleichberechtigung aller einsetzen würden. Denn dann würden sie sich doch als Humanist:innen bezeichnen.
Was ist da der Unterschied?
Beide Begriffe haben allerdings eine lange und völlig unterschiedliche Entstehungsgeschichte hinter sich, selbst wenn sie sich (unter anderem) mit Menschenrechten beschäftigen. Feminismus, der fälschlicherweise oft mit Männerhass in Verbindung gebracht wird, strebt nicht nur eine Gesellschaft an, in der FLINTA*-Personen die gleichen Rechte und Möglichkeiten wie Männer** haben, sondern auch, dass die Strukturen der Gesellschaft nicht mehr nur auf eine bestimmte Personengruppe ausgerichtet sind.
Im Humanismus dagegen werden alle Menschen als gleich wertvoll angesehen und ihre Würde als unantastbar. Im Fokus stehen außerdem die persönliche, freie Entfaltung und Menschlichkeit. Klingt doch erstmal eigentlich ganz gut und ziemlich ähnlich.
Allerdings wird im Humanismus vernachlässigt, dass FLINTA-Personen oft schlechtere Startpositionen haben, um bestimmte Positionen zu erreichen und sich in der Gesellschaft zu bewegen, auch abhängig von Herkunftsland und Kultur. Dadurch bleiben FLINTAs Möglichkeiten und Chancen verwehrt, die der Feminismus durch Förderung und Unterstützungshilfen zu geben versucht.
Feminismus und Humanismus in DITS
Mit genau dieser Problematik muss sich auch Hera, eine unserer Protagonistinnen in Dancing in the Shadow, auseinandersetzen. Sie steht sehr stark für extreme feministische Werte ein, allerdings gerät sie im Laufe der Serie vor allem mit Andrew immer wieder in Diskussionen, die sie dazu anregen, diese Werte zu überdenken. Andrew selbst bezeichnet sich selbst nämlich eher als Humanisten, da er selbst zwar durchaus für Gleichberechtigung ist, sich aber mit teils extremen feministischen Ansichten wie Heras nicht identifizieren kann. Und auch Hera erkennt immer mehr, dass der Feminismus zwar im Grunde für sehr positive Werte steht, sie selbst diese jedoch oftmals etwas zu radikal auslebt. Über den Neofeminismus und warum dieser eine Gefahr für die Chancengleichheit ist, haben wir einen Beitrag auf LinkedIn veröffentlicht.
Wie steht ihr zu dem Thema? Würdet ihr euch eher als Feminist:in, Humanist:in, keines von beidem oder etwas ganz anderes bezeichnen? Wir sind gespannt auf eure Meinungen!
Und wenn ihr zu Hera, Andrew und Co. noch gar kein Bild vor Augen habt, dann schaut doch mal in unseren Teaser rein!
*FLINTA steht für Frauen, Lesben, Intersexuelle und Nicht-binäre Menschen, Trans-Personen und Menschen, die Agender sind und sich daher keinem Geschlecht zugehörig fühlen.
**hier sind Cis-Männer gemeint, also Männer, die auch als solche auf die Welt gekommen und aufgewachsen sind.