Was ist 4Q und warum wollen wir DITS nicht mehr als solchen bezeichnen?
Der ein oder andere Filmbegeisterte mag ihn vielleicht kennen, andere haben womöglich noch nie davon gehört. Der Four Quadrant Movie (oder kurz 4Q) erfreut sich vor allem in Hollywood aktuell großer Beliebtheit. Das liegt daran, dass Four Quadrant Movies oft die größten Einnahmen generieren, doch warum ist das so? Die Ursache ist ganz einfach. 4Q sind Filme (oder auch Serien), die (vermeintlich) alle Zielgruppen ansprechen und somit die meisten Besucher in die Kinos oder zu Streaming-Diensten locken.
So weit, so gut. Klingt ja eigentlich bisher ganz nett. Wieso empfinden wir den Begriff des Four Quadrant Movie jetzt als problematisch? Dafür müssen wir einen Blick auf die Definitionen der Zielgruppen, die für den Erfolg des 4Q so ausschlaggebend sind, werfen. Insgesamt gibt es vier davon und würde man sie in einem Koordinatensystem (in den klassischen vier Quadranten – daher auch der Name) anordnen, würde das so aussehen:
Und da haben wir auch schon den Grund, weshalb wir es für Dancing In The Shadow mittlerweile als bedenklich ansehen, die Serie als 4Q zu klassifizieren, obwohl eigentlich vorgesehen war, diese Bezeichnung zu verwenden. Die klassischen vier Quadranten, von denen in jeder Definition die Rede ist, schließen sämtliche Geschlechtsidentitäten, die nicht den traditionellen Vorstellungen von zwei Geschlechtern entsprechen, aus. Das ist einerseits natürlich schon ganz generell problematisch, weil sich die Gesellschaft in den letzten Jahren stark gewandelt hat und Repräsentation und Respekt aller Geschlechtsidentitäten zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Andererseits fällt es uns schwer, den Begriff des Four Quadrant Movie mit der aktuellen Definition zu verwenden, da es auch in Dancing In The Shadow eine Hauptperson gibt, die sich als nicht-binär identifiziert. Aufgrund dieser beiden Aspekte halten wir eine Neudefinition des Begriffs für notwendig und unumgänglich und schlagen hierfür die Bezeichnung XQ vor, damit keine Personengruppe ausgeschlossen und somit tatsächlich ALLE Zielgruppen angesprochen werden.
Aber warum genau XQ? Für uns setzt sich das aus zwei Gründen zusammen. Einerseits ist X das mathematische Zeichen für eine Variable, sprich, jede beliebige Zahl könnte für das X eingesetzt werden, um die Anzahl an Geschlechtsidentitäten für beide Altersgruppen zu repräsentieren. Andererseits hat sowohl eine genetisch definierte Frau als auch ein genetisch definierter Mann (mindestens) ein X-Chromosom, das die Gene beinhaltet, die nichts mit dem Geschlecht zu tun haben, sondern rein physische menschliche Informationen (wie Baupläne für Blutgerinnungsfaktoren) in sich tragen.
Schlussendlich sind wir uns sicher, dass es durchaus noch mehr Filmliebhaber gibt, bei denen eine Überarbeitung des Begriffs auf Zuspruch stoßen würde. – Was meinst du dazu und was sagst du zu unserem Vorschlag einer Neudefinition als XQ?
Autor: Laura Christin Wehner