“Dass man sich in einer Gruppe oder an einem Ort wohlfühlen kann, ohne dass man sich verstellen muss“
“Der Platz, wo du Liebe fühlst“
“Sich trauen, sich zu äußern”
Das sind nur ein paar der Antworten, die junge Menschen gegeben haben, als sie für ein Video gefragt wurden, was für sie Zugehörigkeit bedeutet. Zugehörigkeit ist eines der Grundbedürfnisse eines jedes Menschen. Wir alle streben von klein auf nach Anerkennung, Wertschätzung und Zuneigung. Suchen uns Freunde mit gleichen Interessen; ein soziales Umfeld, in dem wir uns akzeptiert und wahrgenommen fühlen. Wir wollen uns wohlfühlen an einem Ort, an dem wir einfach so sein können, wie wir sind, mit Menschen, die uns verstehen und uns das Gefühl vermitteln, dass wir okay so sind, wie wir sind. Ganz einfach, dass wir dazugehören.
Der Kampf mit der Zugehörigkeit in DITS
Auch unsere Charaktere in Dancing in the Shadow müssen sich mit diesem Bedürfnis auseinandersetzen. Wir kennen es alle: Wir kommen aus der Schule in die Uni oder an einen neuen Arbeitsplatz, in ein neues Umfeld, vielleicht sogar an einen neuen Ort. Vielleicht wohnen wir zum ersten Mal alleine und müssen unseren Alltag selbst auf die Reihe kriegen. Und natürlich wollen wir Anschluss finden, neue Bekanntschaften knüpfen, die im besten Fall zu Freundschaften werden. Doch woher weiß man, welche Menschen wirklich zu einem passen?
Mit dieser Situation hat vor allem Bruce, einer der Hauptfiguren der Story, zu kämpfen. Aufgrund seiner Hautfarbe und Sexualität wird er ausgeschlossen, wird anders angesehen und oft nicht in die Gruppe integriert. Er zählt nicht zu den “coolen Jungs” und das wird ihm ganz deutlich gemacht, wie zum Beispiel in dieser Szene:
Und das obwohl Bruce weiß, wo sein Platz ist und selbstbewusst zu sich selbst steht. In Alex sieht er Unterstützung, Verständnis und eine tiefe Freundschaft. Im Gegensatz zu Alex weiß er, dass sie beide es verdienen, respektiert zu werden und dazuzugehören.
Doch was, wenn Zugehörigkeit zum Problem wird?
Das ist eine Art der Zugehörigkeit. Die schöne, wohlige, angenehme Zugehörigkeit, nach der wir uns alle sehnen und in der wir uns gut aufgehoben fühlen können. Doch eine der befragten Personen im oben verlinkten Video macht noch auf einen anderen wichtigen Punkt aufmerksam, den wir unbedingt ansprechen wollen. Es gibt auch negative Zugehörigkeit. Diese entsteht, wenn wir einer Gruppe zugehörig sind, mit der wir uns gar nicht verbunden fühlen, die unsere Werte nicht teilt oder kein Verständnis für uns übrig hat. Für nicht gerade wenige Menschen ist das zum Beispiel leider die eigene Familie. Natürlich sind sie Teil der Familie, doch diese Zugehörigkeit ist vielmehr eine Belastung als eine Befreiung. Menschen fühlen sich dazu verpflichtet, sich mit anderen gut zu stellen, Interesse zu zeigen und sich selbst zu verstellen, nur um die Verbindung zu den Eltern, Geschwistern oder sonstigen Verwandten aufrechtzuerhalten. Oder die negative Zugehörigkeit äußert sich darin, dass man in eine Gruppe gesteckt wird, in die man nicht gesteckt werden möchte. Man gehört zwar irgendwo dazu, wird dadurch aber von der Gruppe ausgeschlossen, zu der man eigentlich gehören möchte. Das kommt vor allem bei Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder sonstigen Merkmalen eines Menschen, auf die wir selbst keinen Einfluss nehmen können, vor.
Wir sollten es uns also alle zum Ziel machen, zwar selbst nach Zugehörigkeit zu streben und unser eigenes Bedürfnis nach Akzeptanz und Wertschätzung zu befriedigen, aber dabei nicht aus den Augen verlieren, dass andere Menschen die gleichen Bedürfnisse haben und ihnen die Zugehörigkeit zu unserem Umfeld nicht unnötig erschweren. Denn wie Bestseller-Autor Steffen Kirchner so schön sagt:
“Menschen, die miteinander arbeiten, addieren ihre Potenziale.
Menschen, die füreinander arbeiten, multiplizieren ihre Potenziale!“