Unsere Serie “Dancing in the Shadow” ist vor allem mit Stichworten wie Toleranz, Weltoffenheit, Diversität und Vielfalt in Verbindung zu bringen. Das Bündnis Vielfalt im Film, welches Missstände bezüglich Diskriminierung vor und hinter der Kamera direkt anspricht und auflösen will, ist ebenfalls eng mit diesen Begriffen verbunden.
Worum geht es bei “Vielfalt im Film”?
Grundsätzliches Motto ist: Strukturen (Ab-)schaffen. Bei Vielfalt im Film handelt es sich um eine umfassende Online-Umfrage unter Filmschaffenden. Dabei geht es um die Themen Vielfalt und Diskriminierung, vor und hinter der Kamera. Zur Erfassung der Daten wurden Nutzer*innen von Crew United befragt. Den Teilnehmern wurden anschließend Fragen gestellt, wie: Wer ist in Filmen vertreten und wer fehlt? Wie häufig sind welche Formen von Diskriminierung? Welche prekären Verhältnisse gibt es?
Zahlen zur Online-Umfrage
Die Umfrage lief von Mitte Juli bis Ende Oktober 2020. Durch Crew United hat man es geschafft, über 6000 Filmschaffende Teilnehmer aus 440 Berufen für die Umfrage zu gewinnen. Sie ist damit die Erste umfassende und repräsentative Online-Umfrage ihrer Art zu diesem Thema.
Was war das Ziel der Umfrage?
Die Umfrage umfasst mehrere Ziele. Eine ganz zentrale Absicht war es, Situationen der Diskriminierung vor und hinter der Kamera aufzudecken. Dies ist notwendig, um im Anschluss Gleichstellungs- sowie Antidiskriminierungskonzepte erstellen zu können. Aber es geht noch um viel mehr. So ist es wichtig zu verstehen, dass vor der Kamera nicht gleich hinter der Kamera bedeutet. Oft wird ein falsches Bild vermittelt. Dieses entsteht beispielsweise dadurch, dass Diversität zwar vor der Kamera suggeriert wird, hinter der Kamera aber gar nicht der Fall ist. Dadurch können Probleme entstehen. Dass die Rolle eines homosexuellen Menschen beispielsweise von einem hetero Menschen gespielt wird, führt zur Reproduktion von Stereotypen. Der Gedanke ist hierbei also auch, mehr Diversität hinter der Kamera zu schaffen.
Was fordert das Bündnis Vielfalt im Film für die Zukunft?
Diversität soll im Filmförderungsgesetzt als Voraussetzung verankert werden. Es braucht vielfältigere Redaktionen, Gremien und Jurys. Verbindliche Regeln am Set, zur Vermeidung von Diskriminierung und Rassismus. Verpflichtungen für Barrierefreie Filmpassungen. Diversitätsbeauftragte im Produktionsprozess. Förderung von benachteiligten Gruppen an Filmhochschulen und Schauspielschulen. Es mangelt also nicht an Konzepten und Ideen, sondern an Willen für Verbindliche Ziele und Maßnahmen. Die Politik und alle Akteur*innen in der Filmbranche müssen so schnell wie möglich handeln.